Am Wochenende 28./29. Juni 2014 nehmen die Sportgymnastinnen der Freien Wettkampfklasse (FWK) vom SV 1883 Schwarza am Deutschland-Cup in Berlin teil. Über den aktuellen Stand der Vorbereitungen und die Zielstellungen befragte Winfried Matiss das Team mit Luisa und Frieda Mizko, Laura Karwehl, Lisa Schelle, Layla Buckreus, Viktoria Sergiyenko sowie die beiden Trainerinnen Diana Koppka und Katharina Matiss.
Ihr seid jetzt zum 5. Mal in Folge beim Deutschland-Cup dabei. Beschreibt bitte Eure aktuelle Keulenübung!
Frieda:
In den vergangenen Jahren orientierte sich unsere Gruppe eher an dramatischen und ernsten Musiken, zu denen wir sehr elegant turnten. Die jetzige Übung mit 10 Keulen dagegen ist „etwas verrückter“. Die gesamte Gruppe war an der Suche nach geeigneter Musik beteiligt. Alle choreografischen Ideen wurden berücksichtigt. Viel Lob ernteten wir mit der Übung bei der Thüringer Landesmeisterschaft, als wir mit Goldmedaillen belohnt wurden.
Wie gelingt es Euch über einen so langen Zeitraum das hohe Niveau zu halten und in Eurer Leistungsklasse zur Spitze in den Neuen Bundesländern zu gehören?
Laura:
Schon seit etwa 10 Jahren trainieren wir gemeinsam. Daher kennen wir uns sehr gut, respektieren und motivieren uns gegenseitig. Wir sind echt gute Freunde und verbringen auch außerhalb des Trainings oft Zeit miteinander. Wir haben unglaublich viel Spaß an unserem Sport und können dadurch auch konzentriert, hart und effektiv trainieren.
Wie hat sich das Training in den Jahren verändert?
Viktoria:
Bei vielen bundesweiten Wettkämpfen konnten wir Erfahrungen sammeln und jede Menge Eindrücke und Anregungen mitnehmen. Um unsere sportlichen Ziele zu erreichen, ist das Training auf jeden Fall intensiver geworden. Neue Dehnungs-, Kraft-, Koordinations- und Gerätetechnikprogramme sorgen für Abwechslung und sind die Basis für die sichere Präsentation der schwierigen Elemente.
Lisa, Du bist seit 2013 auch lizensierte Übungsleiterin. Wenn Du gebraucht wirst, leitest Du selbst Teile des Trainings und bist trotzdem Teil der Gruppe. Wie fühlst Du Dich in der Doppelfunktion?
Lisa:
Am Anfang musste ich mich erst dran gewöhnen. Kommandos von mir, wie „etwas mehr Körperspannung“ oder „Tempo erhöhen“ klangen schon komisch. Inzwischen klappt das Ganze echt super. Ich werde voll akzeptiert und es ist für alle völlig normal.
Layla, Du bist mitten in den Abiturprüfungen. Wie schaffst Du es Schule und Training „unter einen Hut“ zu bekommen? Wie geht Deine Familie mit dem Sport um?
Layla:
Bei genauer Planung der wenigen Freizeit habe ich Beides bisher gut bewältigen können. Auf die Unterstützung meiner Eltern kann ich mich voll verlassen. Bei mir kommt noch dazu, dass ich in Saalfeld wohne und mich meine Mutti fast immer zum Training fährt. Meine Familie findet es toll, dass ich hier echte Freunde gefunden habe und in Rudolstadt diese Sportart auf hohem Niveau betreiben kann.
Welche Ziele verfolgt Ihr in der Zukunft?
Luisa:
Erst einmal wollen wir uns in Berlin bestmöglich präsentieren. Wir sind gespannt, wie die Kampfrichter und das Publikum in der vollbesetzten Halle auf unsere tolle Übung und die weiter verbesserte Ausstrahlung reagieren. Mindestens bis zum Sommer 2015 wird es uns als Gruppe noch geben. Danach geht es zum Studium. Die Zeit bis dahin wollen wir noch gemeinsam genießen.
Diana, wie siehst du Dich in Deiner Rolle als Trainerin?
Diana:
Katharina und ich trainieren die Mädchen seit fast 10 Jahren. Wir haben sie quasi aufwachsen sehen und sie in wichtigen Lebensabschnitten begleitet. Zu meinen Aufgaben als Trainerin gehört deshalb nicht nur die Planung und Durchführung der Trainingseinheiten, sondern auch das Zuhören, Reden, Aufmuntern und Trösten. Es ist toll zu sehen, wie sich alle sportlich und persönlich entwickelt haben. Ich bin stolz auf die Erfolge, die die Mädchen als Gruppe erreicht haben.
Katharina, wie schätzt Du Eure Chancen beim diesjährigen Deutschland-Cup ein?
Katharina:
Ich weiß aus den vergangenen Jahren, dass die anderen Mannschaften sehr stark sind und auf hohem Niveau turnen. Unsere Mädchen haben sich jedoch durch fleißiges Training sehr gesteigert und die Übung ist sehr anspruchsvoll. Wenn die Schwierigkeiten gut klappen, habe ich die Hoffnung, dass wir die Zwischenrunde erreichen können. Mit dem Glück des Tüchtigen ist das eine realistische Zielstellung.
Winfried Matiss